Zusammengewürfelte Herrenanzüge und weitere modische Fallstricke, die Sie vermeiden sollten

Auch Männer neigen hin und wieder zu Experimentierfreude – schließlich kann sind kleinere Verstöße gegen die geltenden Stil- und Knigge-Regeln wichtig, um sich vom Mainstream abzuheben. Doch bei manchem geht es auch daneben. Wieso unter anderem schwarze Herrenanzüge nicht immer cool wirken, erfahren Sie in diesem Blog-Beitrag.

Herrenanzüge

Herrenhemden und -anzüge dürfen ruhig ein wenig fantasievollere Muster haben. Wer nur gedeckte Farben wie Weiß oder Dunkelblau trägt, wirkt auf Dauer zu angepasst. Aber auch mit kleinen stilistischen Brüchen aufzufallen ist eine Kunst, die man erst einmal beherrschen sollte, ehe man sich darauf einlässt. Denn wer im falschen Moment eine solche "Nachlässigkeit" begeht, fällt eher durch modisches Ungeschick auf:

1. Offene Knöpfe am Sakkoärmel

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Besonders teure, hochwertige Sakkos und Jacketts haben meistens auch funktionale Knöpfe am Ärmel. Geschlossen gehören sie aber in jedem Fall. Hin und wieder beobachtet man einen Zeitgenossen, der anscheinend "vergisst", einen oder zwei Knöpfe zu schließen. Ob dies nun ein kleiner Fauxpas nach dem Händewaschen ist oder die Hochwertigkeit des Anzuges deutlich für alle Modekenner sichtbar sein soll, bleibt der Interpretation Außenstehender überlassen. Und die kann auch durchaus negativ sein: Entweder man wird für Schusselig gehalten oder im schlimmsten Falle für einen Wichtigtuer.

2. Schwarzer Anzug

Zur Beerdigung oder wenn der Dresscode Tenue de ville lautet, ist ein schwarzer Anzug durchaus angebracht. Im Beruf hingegen ist diese Farbe ein absolutes No-Go – im Office tragen Sie doch lieber Anthrazit oder Dunkelblau. Ansonsten kann ein schwarzer Anzug natürlich auch eine gewisse Coolness ausstrahlen, insbesondere in Kombination mit einer farblich passenden Krawatte – zumindest im passenden Kontext. Ohne diesen läuft man eher Gefahr, im Alltag für einen Bestatter gehalten zu werden.

3. Herrenhemden bis zum Kragen zuknöpfen

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Ohne Krawatte oder Fliege sieht ein bis zum Kragenknopf hin geschlossenes Herrenhemd irgendwie unvollständig aus und selbst der Knigge dazu, den obersten Knopf offen zu lassen, wenn man keinen Schlips trägt. Über diese Regel setzen sich dann manche bewusst hinweg. Besonders Designer und kreative Köpfe wie Regisseur David Lynch oder der Architekt Matteo Thun tragen ihre Hemden vorzugsweise bis obenhin geschlossen. Doch wer nicht gerade einen Job hat, der eine künstlerische Persona abverlangt, lässt den obersten Hemdknopf am besten offen. Sonst wirkt er schnell spießig.

4. Extravagante Krawattenknoten

Wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht? Wem ein Four-in-Hand oder Windsorknoten nicht genügt, kann aus einer Vielzahl verschiedener Krawattenknoten wählen. Rein mathematisch gesehen gibt es 85 verschiedene Möglichkeiten, einen Schlips zu binden. Ein extrem komplizierter und vor allem auffälliger Knoten kann zwar manchmal ganz interessant wirken, ist jedoch eher unpraktisch und aus modischer Sicht auch fragwürdig. Beherrschen Sie lieber einen oder zwei Klassiker, denn damit kann man ebenfalls Eindruck schinden. Immerhin gibt es genug Männer, die selbst mit dem Binden der einfachsten Krawattenknoten überfordert sind.

5. Broken Suit (in schlechten Kombinationen)

Herrenanzüge günstig nach dem Baukastenprinzip zusammenzustellen, ist einer der großen Vorzüge der Herrenkonfektion. Und obwohl beim echten Anzug Jacke, Hose und, soweit vorhanden, Weste aus dem gleichen Oberstoff bestehen, sind Abweichungen durchaus akzeptabel. In diesem Fall spricht man vom Broken Suit. Für die einen gilt dieser als die letzte Rettung für den Herrenanzug; für die anderen ist er ein klarer Verstoß gegen die Regeln des guten Geschmacks. Fest steht: Passen die Teile nicht zusammen, kann dies den gesamten Look ruinieren. Denn nicht nur Farbe, sondern auch Muster und Stoffe sind entscheidend für ein gutes Auftreten. Lassen Sie sich daher lieber gut beraten, falls Sie nicht ohnehin ein gutes Händchen für Mode haben.

6. Der Trilby (und alle anderen Hüte)

Sinatra trug ihn, ebenso wie Leonard Cohen: Der Trilby ist eines der beliebtesten Accessoires für Sänger, die sich bewusst altmodisch kleiden, weil dieser Stil auch zu ihrer Musik passt. Im Alltag wirken der Trilby oder andere klassische Hutformen wie Fedora altbacken. Schlimmer noch: Die Damen werden sich vermutlich sogar fragen, ob Ihre Kopfbedeckung nicht dazu dient, Ihren Haarausfall zu kaschieren. Und ein wahrer Gentleman kommuniziert nichts unabsichtlich und drückt sich stets klar aus.

Und was geht in Ordnung?

Abseits solcher Spielereien gibt es noch viele andere Möglichkeiten, mit denen Sie stilistisch punkten können, ohne gleich extravagant zu wirken. So werten fantasievolle Farbkombinationen Ihren Look durchaus auf, solange sie dezent sind. Pastelltönen wie rosa oder himmelblau harmonieren beispielsweise sehr gut miteinander. Mehr Inspiration finden Sie auch in unserem Sommermode-Guide für Herrenhemden.